01.12.2021, 11:05 Uhr | Stimme der Hauptstadt Text: Volker Neef/Foto: Frank Pfuhl
Frank Bommert, MdL und Rote und Schwarze Gäste
Der CDU-Politiker Frank Bommert gehört dem Landtag von Brandenburg seit 2009 an. In Hennigsdorf kam der gelernte Instandhaltungsmechaniker zur Welt. 1990 gründete er sein eigenes Unternehmen, einen Metallbaubetrieb. Seit 2019 ist der Parlamentarier Stellvertretender Landesvorsitzender der CDU-Brandenburg. Ebenfalls seit 2019 leitet Frank Bommert im Landtag Brandenburg den Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Energie.
Am 26. November konnte er im Spargelhof Kremmen zwei Fraktionsvorsitzende aus dem Brandenburger Landtag begrüßen. Die Gästeliste führte einen „Roten Fraktionsvorsitzenden“ und einen „Schwarzen Fraktionsvorsitzenden“ auf. Sebastian Walter (Die Linke) und Jan Redmann nahmen am „16 Kremmener Gespräch“ teil. Das Motto im Spargelhof Kremmen lautete „Redmann versus Walter“. Seit 2019 ist die CDU im Kabinett von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) als Partner mit am Regierungstisch vertreten. Zwei Jahre sind Zeit genug, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Man kann den Fragen nachgehen: Was hat man bisher bewirken können? Was will man noch bewirken? Wo soll noch Kritik geübt werden? Wo gibt es Unterschiede zur letzten Rot-Roten Landesregierung?
Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Man traf Mitglieder der noch amtierenden Bundesregierung sowie Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker an. Uwe Feiler (CDU), Geschäftsführender Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium und Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Oberhavel-Havelland II, traf man ebenso an wie den Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, den Potsdamer Steeven Bretz sowie den Landtagsabgeordneten Andre Schaller (CDU) aus Rüdersdorf. Gastgeber Ernst-August Winkelmann vom Spargelhof Winkelmann und der Kremmener Betriebsleiter Malte Voigts zeigten sich sichtlich erfreut, dass der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Bommert so eine illustre Gästeschar an einen Tisch bringen konnte. Frank Bommert erwiderte: „Ich finde es auch sehr gut, dass man sich außerhalb des Plenarsaals einmal zu guten Gesprächen zusammensetzen kann“.
Sebastian Walter betonte: „Es muss unter Demokraten möglich sein, hart und fair, um der Sache willen, zu streiten“. Der Vorsitzende der Linken-Fraktion betonte sogleich: „Mit Frank Bommert kommt man sehr gut aus. Da weiß man, woran man ist. Niemals würde ich mich mit einem Mitglied der AfD zu so einer Veranstaltung überreden lassen“. Was die AfD im Landtag betreffe, so konnte Jan Redmann berichten: „Die AfD ist ein Totalausfall. Kein Vorschlag aus den Reihen dieser Fraktion ist nach vorne gedacht“. An seinem Linken-Kollegen schätzt Jan Redmann: „Man kann sich auf ihn verlassen. Er hält immer sein Wort, selbst wenn er einem etwas nur unter vier Augen zugestanden hat. Mir missfällt: Manchmal, besonders am Mikrofon des Landtags, redet er sich in Rage“. Frank Bommert meinte: „Man kann es ja auch so betrachten: Das in Rage-reden hat immer einen großen Unterhaltungswert. Dass man sich auf den standhaften Sebastian Walter verlassen kann, erinnert mich, der ich vom Lande komme, an alte Bauerntraditionen. Der gegebene Handschlag, das ausgesprochene Wort, benötigten keinen Vertrag. Da galten das Wort und der Handschlag noch etwas. Oft ist es heute noch so“. Sebastian Walter konnte sogar Lob verteilen in Richtung CDU! „Das man das Gesetz zum Mindestlohn umgesetzt hat, finden wir Linken sehr gut“. Er konnte aber auch da gleich Kritik anbringen beim Punkt Mindestlohn. „Wer so ein gutes Gesetz beschließt, muss auch dafür Sorge tragen, dass es flächendeckend kontrolliert wird! Da ist längst noch nicht alles stimmig“. Von Jan Redmann kam der Hinweis: „Der Mindestlohn ist längst kein Thema mehr“. Er wies darauf hin, dass der „US-Autobauer Tesla in Grünheide gar nicht vom Mindestlohn redet. Wenn Tesla nur Mindestlohn zahlen würde, bekäme er die vielen offenen Stellen gar nicht besetzt. Da zahlt man im Werk in Grünheide schon übertariflich und hat trotzdem noch Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte zu finden“. Das wird, so erklärte es der CDU-Fraktionsvorsitzende, auch dazu führen, dass andere Unternehmen sich anpassen müssten. Wer nur Mindestlohn in Brandenburg zahlt, wird es schwerhaben, geeignetes Personal für seine Unternehmung zu finden. Der Linken-Fraktionsvorsitzende Sebastian Walter übte besonders viel Kritik am Landesgesundheitsministerium, dass in Grünen Händen liegt. „Natürlich gilt es, die Corona-Pandemie gemeinsam zu bekämpfen. Nur: Wir diskutieren heute das, was wir schon vor einem Jahr diskutiert haben“. Er warf der Grünen-Ministerin Versäumnisse vor. Viele Punkte kamen zur Sprache, andere aus Zeitgründen gar nicht erst oder kaum. Frank Bommert zog folgerichtig das Fazit: „Wir alle haben im Spargelhof Kremmen einen sehr interessanten Abend erleben dürfen. Dieses Gespräch zwischen Jan Redmann und Sebastian Walter verlangt regelrecht eine Fortsetzung“. Der lange und starke Applaus des Publikums bestätigten die Worte von Frank Bommert.
Quelle: Stimme der Hauptstadt Text: Volker Neef/Foto: Frank Pfuhl Frank Bommert, MdL und Rote und Schwarze Gäste - SDHB Online (stimme-der-hauptstadt.berlin)
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