07.04.2013, 10:34 Uhr

Diskussionsrunde zum Thema Mindestlohn in Cottbus
Bommert: \"Flächendeckender Mindestlohn geht an der Realität vorbei\"

Für eine differenzierte und unideologische Diskussion zum Thema Mindestlohn hat der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Bommert beim jüngsten Diskussionsforum "Brauchen wir den Mindestlohn?" der CDA Cottbus und der Jungen Union Cottbus am 04.04.2013 in der Lausitzstadt geworben. Wie der Mittelstands- und Handwerksexperte vor mehr als 50 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, darunter auch der Landesvorsitzende der CDU Brandenburg, Prof. Dr. Michael Schierack, sagte, halte er wenig von einem deutschlandweit einheitlichen Mindestlohn. "Allein das Gefälle der Lebenshaltungskosten zwischen Städten wie München und Angermünde macht deutlich, dass ein einheitlicher Mindestlohn an der Realität vorbeigeht. Flächendeckende Mindestlöhne führen deshalb nicht zu mehr Beschäftigung, sondern grenzen insbesondere gering qualifizierte Arbeitnehmer aus ", sagte Bommert in der Diskussion mit Martin Kamp, Hauptgeschäftsführer der CDA Deutschland,  Claudia Falk vom DGB-Bundesvorstand und René Fornol von den Junioren des Handwerks (HWK).

Der CDU-Politiker warnte dabei vor einer weiteren Einmischung der Politik in die Autonomie der Tarifpartner. "Gerade in Wahlkampfzeiten würde sonst jede Sachlichkeit verlorengehen." Besser sei eine Stärkung der Tarifpartner und die Gründung einer Kommission, die sich aus gleich vielen Vertretern der Arbeitgeber und der Gewerkschaften zusammensetzt, so Bommert. Diese solle völlig unabhängig Lohnuntergrenzen für Branchen ohne geltende Tarifverträge aushandeln, wie dies jüngst CDU und CSU im Bundestag vorgeschlagen hatten.