17.06.2025, 11:40 Uhr

Im Zeichen der Landwirtschaft und europäischen Völkerverständigung
22. Kremmener Spargelgespräch mit István Jakab, Bernhard Krüsken und Christoph Plass

Das 22. Kremmener Gespräch am 12. Juni 2025 stand ganz im Zeichen der Landwirtschaft und ihrer Rolle für die europäische Völkerverständigung. Als Ehrengäste wurden neben dem Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, und dem Vizepräsidenten des Landesbauernverbandes Brandenburg, Christoph Plass, auch der Vizepräsident des ungarischen Parlaments und Präsident der ungarischen Bauernvereinigung „MAGOSZ“, István Jakab, sowie am Abend der Botschafter von Ungarn, Dr. Péter Györkös, herzlich begrüßt.

In einer lebendigen Diskussion, moderiert von Frank Bommert, diskutierten István Jakab, Bernhard Krüsken und Christoph Plass gemeinsam mit dem Publikum über die aktuelle Lage der Landwirtschaft in Europa. Dabei wurde sowohl die fundamentale Bedeutung der Landwirtschaft für die Zukunft des Kontinents betont als auch auf die Herausforderungen eingegangen, denen sich Landwirte in allen EU-Mitgliedstaaten gleichermaßen gegenübersehen.

Zentrales Thema der Diskussion war die zunehmende Bürokratielast, unter der Landwirte europaweit leiden. Sowohl István Jakab als auch Bernhard Krüsken und Christoph Plass mahnten hier einen dringend notwendigen Bürokratieabbau an. Es brauche spürbare und zeitnahe Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu sichern. Besonders Jakab unterstrich, dass sowohl ungarische als auch deutsche Landwirte vor denselben strukturellen Problemen stehen und dass es daher unerlässlich sei, auf europäischer Ebene mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen, um den Anliegen der Landwirte mehr Gehör zu verschaffen.

Frank Bommert und István Jakab betonten darüber hinaus die Bedeutung eines kontinuierlichen Austauschs zwischen Deutschland und Ungarn – gerade in herausfordernden Zeiten. Die Landwirtschaft könne hierbei als verbindendes Element dienen, da sie die Menschen beider Länder durch gemeinsame Werte und Herausforderungen zusammenführt.

Neben diesen Themen konnte auch eine weitere besondere Initiative vorgestellt werden: Karl-Dietmar Plentz – Oberhavels Traditionsbäcker – entsendet gemeinsam mit dem Verein „Friedens-Glocken e.V.“ einen über 4.800 Kilometer langen Friedensglocken-Pferdetreck von Brück über Berlin bis nach Jerusalem. Ziel ist die „Hand in Hand School“ in Jerusalem, der sie die mitgeführte Friedensglocke übergeben wollen – als Zeichen für Frieden und internationale Völkerverständigung, auch zwischen den Religionen. Die Route führt den Treck unter anderem durch die ungarische Hauptstadt Budapest, vorbei am Parlamentsgebäude. Vizepräsident István Jakab zeigte sich von der Initiative beeindruckt und sagte zu, den Friedensglocken-Treck dort persönlich in Empfang zu nehmen und ihm seinen Segen zu geben – ein Versprechen, das Karl-Dietmar Plentz mit großer Freude aufnahm. So soll ein weiteres starkes Zeichen gesetzt werden – nicht nur für den internationalen Frieden, sondern insbesondere auch für die europäische Völkerverständigung.

Abschließend erklärten Frank Bommert und István Jakab, dass sie auch ihre persönliche Freundschaft nutzen wollen, um der deutsch-ungarischen Freundschaft neuen Schwung zu verleihen. Ein erster konkreter Schritt in diese Richtung soll der im Gespräch mit Landtagspräsidentin Prof. Dr. Liedke angeregte parlamentarische Freundeskreis zwischen dem Landtag Brandenburg und der ungarischen Nationalversammlung sein – als Plattform für den politischen Dialog und als Zeichen europäischer Verbundenheit.