04.02.2016, 10:02 Uhr

Streit um Flüchtlingsunterkünfte geht weiter
CDU-Landtagsabgeordneter Frank Bommert bezichtigt Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse der Lüge

Kremmen (rk) Erneut fährt die Kremmener CDU im Streit um die vom Stadtparlament am 21. Januar gegen die Stimmen der Christdemokraten beschlossene Wohnanlage für Asylbewerber schwere Geschütze auf. Der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Bommert bezichtigte Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse (SPD) jetzt noch einmal explizit der Lüge. Sasse habe die Stadt-verordneten vor der Abstimmung im Glauben gelassen, dass die kreiseigene Oberhavel Holding die von der Stadt Kremmen in Eigenregie geplante und zu bauende Wohnanlage mit neun Häusern ankaufen und damit eine Refinanzierung sichern würde. Tatsächlich aber, so Bommert weiter, habe der...
Geschäftsführer der Oberhavel Holding, Klaus-Peter Fischer, dieses Angebot an die Stadt Kremmen nie gemacht. Bürgermeister Sasse sieht die Sachlage anders. Seiner Aussage nach habe es zu Anfang der Überlegungen, wie die bis zu 240 Flüchtlinge in Kremmen unter-gebracht werden könnten, unterschiedliche Szenarien gegeben. Eines davon wäre die übliche Lösung gewesen, dass die Oberhavel Holding Container bestellt und eine Wohnanlage an der Berliner Chaussee errichtet. Für die zweite Variante, dass die Stadt Kremmen selber baue und die Holding diese Anlage dann abkaufe, habe es tatsächlich zwischenzeitlich die Zustimmung der Oberhavel Holding gegeben. Allerdings, so Sasse, sei es für den jetzigen Stand der Dinge wesentlich relevanter, dass die Stadt Kremmen bereits vor der Beschlussfassung auch von dieser zweiten Variante abgerückt sei. Abgestimmt hätten die Stadtverordneten letztlich über einen Bau der Wohnanlage durch die Stadt Kremmen, die Refinanzierung durch die vom Landkreis geleisteten Mietzahlungen für die zeitlich begrenzte Unterbringung der Flüchtlinge und die anschließende Nutzung der Häuser als dringend benötigte Wohnungen für Kremmener. "Was Herr Bommert hier erneut betreibt, ist billigste Meinungs-mache", so Sasse.